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Presse-Clips | press clips
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Pressestimmen | reviews and articles
DER ELEFANT AUS ELFENBEIN (Totentänze 1-8) | THE IVORY ELEPHANT (Death Dances 1-8)
Pressestimmen | reviews and articles
PLÖTZLICH UND UNERWARTET - eine Déjà-Revue | SUDDEN AND UNEXPECTED - A Déjà-Revue
monografischer Artikel | monographic review
Mike Hoolboom, "The Death Dances of Michael Brynntrup", printed in:
Millenium Film Journal N°30/31: Deutschland / Interviews, New York, Fall 1997


monografischer Artikel | monographic review
Mario Stumpfe, "Der schreckliche, tanzende Tod",
Neues Deutschland, 18.11.93



die leckerbissen des Programms: - okkultisch anmutende aktionen junger männer, grobe grafische bilder von feuer und wasser, und das in den filmen immer wiederkehrende symbol schädel, für expressive manieristische sinnlichkeit, absonderliche erotik, mit dem ständig präsenten bewußtsein von sterblichkeit.
(Siegessäule, 4/88 - Ewald Kentgens)

Und da ich mich gerade so richtig schön in Wut geschrieben habe, noch ein böser, aber nicht ganz unernst gemeinter Vorschlag in Sachen Brynntrup. - Klaut dem Mann eine Leiche aus dem Kühlhaus, laßt ihn diese auf dem Marktplatz in Gegenwart des Erzbischofs schänden. Das könnte ihm helfen, Ruhe zu finden.
(ultimo Münster, 6/88 - Helge Hopp)

Typisch für Brynntrup ist auch hier das Groteske, die Verfremdung; der Tod -hier auftauchend als Symbol des Totenkopfes- erscheint als ängstigender Geliebter. Brynntrup dazu: "Den Totenkopf sehe ich nicht so sehr als schaurigen Effekt oder als Symbol, sondern auch als Witz, als spielerisches Element."
(Siegessäule, 3/89 - Bernhard Beutler)

"Die Totentänze handeln nicht vom Tod - es geht um das Leben", betont Michael Brynntrup. Im Mittelpunkt dieses Zyklus stehen jeweils ein Akteur, meist ein Performance-Künstler, und seine eingehende Beschäftigung mit einem Totenkopf, versehen mit sehr suggestiver Musik.
(zitty Berlin, 6/89 - Ingo Gruber)

Da jongliert einer dauernd mit Totenköpfen herum und bietet doch keinen Kino-Horror, führt erlesene ästhetische choreographische Bewegungen und Figuren vor und gibt kurz darauf, im selben oder auch im nächsten Sieben-Minuten-Opus in Zwischentiteln freche und ironische Kommentare ab.
(tip Berlin, 6/89 - Achim Forst)

Tanz den Tod - Ein antiker Bildhauer, der an einem Skelett herummeißelt, ist das Signum eines Filmzyklus »Totentänze« - womit wir wieder beim Leitmotiv wären, dem Totenschädel. Brynntrup hat Aktions- und Performances verschiedener KünstlerInnen verfilmt. Es sind aber mehr als nur Dokumentarfilme, Brynntrup hat sie weiterbearbeitet, um ihnen die angemessene filmische Form zu geben. Dabei herausgekommen sind Tanzfilme ohne Worte, nur mit Bildern und Musik, Tänze, Spiele, Reigen um den Totenschädel.
(die tageszeitung, 16.03.89 - Michael Vahlsing)

»Der Elefant aus Elfenbein« - feiert die Sinnlichkeit des Morbiden auf abenteuerliche Weise.
(die tageszeitung, 04.09.89 - Sophia Ferdinand)

1986 - he began work on the first of a series of Death Dances, an episodic serial using a skull as a common motif. A prolific, imaginative and obsessive filmmaker, Brynntrup has produced innumerable installations and 'film actions', participated in festivals across Europe and organized screenings. Most of his work is self financed.
(Independent EYE No.11, Toronto, Spring 1990 - Mike Hoolboom)

Jeder für sich ein Meisterwerk - die schmerzhaft schöne Folge »DER ELEFANT AUS ELFENBEIN - Totentänze1-8« von Michael Brynntrup.
(epd film, 2/90 - Birgit Hein)

Diese Schönheit hat nichts mehr mit großmäuligen Tabubrüchen zu tun, sondern spielt sich ab auf der Höhe des Tabus, wie in den sechs Totentänzen, in denen Brynntrup Aktionen und Performances verschiedener Künstlerlnnen verfilmt hat.
(die tageszeitung, 13.09.1990 - Detlev Kuhlbrodt)

Diese Arbeitsweise der einheitlichen bildlichen Gestaltung greift er in den Episoden der »TOTENTÄNZE 1-8« wieder auf, in denen der Totenschädel unterschiedliche 'Partnerschaften' mit Männern und Frauen eingeht. - Ein poetischer Film, der in der Schönheit der Bilder an die rauschhaften Filme des 'New American Cinema' der frühen 60er Jahre erinnert.
(Journal Film, 1/91 - Birgit Hein)

Mit der wechselseitigen Anfechtungsfläche des Hier und Jetzt, des Vorher und Nachher, dem Einfrieren des Augenblicks, christlicher Erlösungshoffnung, Vanitas und Memento mori hatte Brynntrup bereits seine Filme »DER ELEFANT AUS ELFENBEIN, Totentanz 1-3« (1988) codiert. Dazu gibt er folgende Erklärung ab: "Die Totentänze handeln nicht vom Tod - es geht um das Leben." und "Hiermit erklärt der Autor ausdrücklich und unwiderruflich, daß er sich bereits anderweitig gegen Atomtod und Todesstrafe ausgesprochen hat."
Brynntrups Filme protestieren so wenig wie sie Abtötungsverfahren für eine kritische Sicht auf menschliche Zivilisation sind. Die Vermeidung von Eindimensionalität macht sie offen für verschiedene Bedeutungsebenen, die sich ineinanderschieben, da sie um Tod und Eros kreisen. Die Facetten sozialer Wirklichkeit scheinen sie zu berühren und zu beleben. Stichwort: Aids.
(Katalog zur Cineprobe Film Exhibition im Museum of Modern Art, New York - Berlin, April 1992 - Christoph Tannert)

Brynntrup has already coded his films »DER ELEFANT AUS ELFENBEIN, TOTENTANZ 1-3« (1988) with the dialectical challenge of the here and now, the before and after, the freezing of the moment, the Christian hope for salvation, 'Vanitas and Memento mori'. "The Death Dances don't deal with death, it's life that counts." and "Hereby the author expressedly and irrevocably declares that he has already pronounced his opposition to nuclear death and the death penalty on other occasions."
Brynntrup's films neither protest nor do they abort a critical view on human civilization. The avoidance of one-dimensionality leaves the films open to different levels of meaning that overlap each other as they circle around death 'and' eros. They seem to touch and enliven facets of social reality. Example: AIDS.
(catalogue on the Cineprobe at MoMA, New York - Berlin, April 1992 - Christoph Tannert, translated by Constance Hanna)

Wie immer bei Brynntrup ein Film, der dem Zuschauer den Ball zuspielt, der den Film entschlüsseln, enträtseln soll. Vielleicht ein Film über die Zeit? Oder über das Leben, das möglicherweise eine Krankheit ist, die zum Tod führt? Der Zuschauer möge entscheiden.
(Siegessäule, 8/93 - Michael Höfner)

»Plötzlich und Unerwartet«, ein Mehrfachschnitt durch eine Trauerfeierlichkeit. Brynntrup seziert den eigentlichen Akt des Tränenkullerns, des Gedenkens an den teuren Toten. Durch mehrere Veränderungen und Überblendungen der zeitlichen und örtlichen Koordinaten entsteht die Vermutung, daß jede Friedhofszeremonie Ergebnis eines Mordkomplotts lüsterner Angehöriger oder raffgieriger Beerdigungunternehmer ist. - Der Tod tritt als Maske auf, die sich unterschiedslos über verschiedene Gesichter stülpen läßt.
(Neues Deutschland, 18.11.93 - Mario Stumpfe)

Nach und nach entwickelt sich aus der Situation eine immer irrer werdende, geschickt verschachtelte "Déjà Revue" mit stets aus anderen Blickwinkeln wiederkehrenden Szenen und Momenten. Alles in allem ein bizarres, anregendes, unterhaltsames Programm.
(zitty Berlin, 23/93 - Jan Gympel)

Unterstützt von der exzentrischen Erscheinung des 'enfant terrible' Udo Kier, wagt Michael Brynntrup eine Gratwanderung zwischen Avantgarde und Trash, die einem Entfesselungsakt gleichkommt. - Brynntrup hat einen ausgeprägten Humor, einen schwarzen, versteht sich.
(Katalog 10. Schwule Filmtage Freiburg, März 1994)

Wer Galgenhumor mag, weiß sich bei Michael Brynntrup in besten Händen. Denn die skurrilen Stories des Berliner Filmemachers mangelt es an grotesken Gestalten, Friedhofsfetischisten und sonstigen Freaks weiß Gott nicht. - »Plötzlich und unerwartet« beispielsweise prangert auf sehr makabre und morbide Weise das tagtägliche Geschäft mit dem Tod an: da spekuliert eine ehrgeizige Bestattungsunternehmerin in kühler Büroatmosphäre über Sargkosten, ein Pfarrer gar spult seine Phrasen am Grab monoton wie eine Schallplatte runter, buisiness as usual, sozusagen.
(Nürnberger Zeitung, 21.03.94)

Längeren Atem - und einen Faible für morsche Knochen - braucht man für die Filmtrilogie [»Plötzlich und unerwartet - Der Elefant aus Elfenbein«]: Da steht über weite Strecken die hingebungsvolle Beschäftigung mit einem Totenkopf im Mittelpunkt, farbkräftig oder in flackerndem Stummfilm-Schwarzweiß, auch mal ins Negativ kippend - ein ziemlich bizarres Ritual in phantastisch verfremdeten Bildern.
(Abendzeitung Nürnberg, 21.03.94 - gis)

Seinen größten Erfolg hatte Brynntrup mit seinem 'Zyklus von Totentänzen', in dem er den Totenkopf als wiederkehrendes Symbol für Erotik und Sinnlichkeit benutzt. "Es geht um das Leben", betont er, wenn er den Zungenkuß mit dem Tod inszeniert. - Auch die Auseinandersetzung mit seinem Schwulsein stecke dahinter, das permanente Coming out. (-) Der Tod wird zur lustvollen Performance erhoben. Höhepunkt: Udo Kier, einst Warhols schönstes Monster, muß in den Sarg, um dem Tod den letzten Schrecken zu nehmen.
(ADAM, Nr. 132, 8/94 - Hermann J. Huber)

In 1988 he began work on a cycle of 'Totentanzes', Death Dances, eight in all, gathered beneath the title Der Elephant Aus Elfenbein (The Ivory Elephant, 45 min 1988-93). Together they unfold a catalogue of psychodramatic rituals, a series of theme and variations Bach might have named The Art of the Skull. Photographed entirely in super-8, each figures a single performer, a skull, and a specific arena of interaction.
(Millenium Film Journal No. 30/31, Fall 1997 - Mike Hoolboom)

1988 fing er Arbeit an über eine Schleife von 'Totentanzes', die Todestänze, acht in allen, erfaßt unter dem Name Der Elefanten Aus Elfenbein (der Elfenbeinelefant, 45 Minuten 1988-93). Zusammen breiten sie einen Katalog von psychodramatic Ritualen, eine Reihe des Themas und Varianten aus, Bach konnten die kunst des Skull benannt haben. Völlig fotografiert worden in super-8, stellt jedes einen einzelnen Ausführenden, einen Skull und eine spezifische Arena der Abhängigkeit dar.
(Millenium Film Journal No. 30/31, Fall 1997 - Mikrophon Hoolboom)
{Übersetzung durch http://babelfish.altavista.com/cgi-bin/translate?}

»Plötzlich und unerwartet: Der Elefant aus Elfenbein« sind zwei Filme in einem. Hier wird unter anderem die Ewigkeit in zweierlei Hinsicht thematisiert: als Stillstand -der Film wird zum Bild- und als Geschichte, die genau da aufhört, wo sie anfängt -als ständige Wiederholung.
(Programm B-Movie Hamburg, Dezember 98 - Hajo Seng)

Like the beginnings of his films, the endings too are halting. - In »Plötzlich und Unerwartet« Udo Kier shuts a door after saying goodbye to the camera, signalling the abrupt end to a maze-like plot which loops around itself, so that the order of events remains opaque (we see the same event from three different perspectives but they seem to occur sequentially).
(Alice Kuzniar, "The Queer German Cinema", Stanford University Press, July 2000)

Weniger auf einer formal-filmischen als auf einer narrativen Ebene experimentieren die Kurzspielfilme von Michael Brynntrup. In ihnen ist die Entourage an Vertrauten, Liebhabern und Gleichgesinnten porträtiert, mit der der Filmemacher sich umgibt. In der aus acht Kurzfilmen bestehenden »Totentanz«-Serie setzt er einigen von ihnen intime, manchmal auch bloß banale Filmdenkmäler.
(epd-film, Frankfurt a.M., September 2000 - Helmut Merschmann)

Another one of the many threads that run through his collective works, which also appear to be decisive importance to the form his art has taken, is the true story of his stillborn twin brother. Viewed in this light, his manic production rate and his insistence on having a skull present in practically every film is almost touching. In spite of the fact that the subject is often dealt with in a cheerful tone and the skull is occasionally subjected to sexual molestation, you can never really shake the feeling that the life lived presented in the films appears in relief against the life that is never lived. There is a literal congenital absence that can perhaps explain the obsession behind these cinematic incantations.
(GOTHIC exhibition catalogue, Riksutstillinger Norway, 2003/04 - Tommy Olsson)

Skulls and skeletons do indeed abound in Brynntrup’s films. From 1988-1993, for instance, he worked on a visually stunning series of eight short films linked together as Totentänze (Death Dances) and unified through the recurrent appearance of a skull. In these films, the skull takes on different functions – as a drinking cup for a naïve young girl (Totentanz 1, FRG 1988) and as a mortar in which a handsome Aryan blonde boy crushes spices (Totentanz 2, FRG 1988) for example – and thereby reveals itself as a flexible, if provocative, symbol or »non-symbol,« as Brynntrup claims.[10] Though never entirely losing their connection to death, skulls adorn Brynntrup’s films like so many props in an artist’s studio or fashion accoutrements on the lapels of young rebels. Brynntrup’s aesthetic reappropriation of this loaded symbol suggests that for him death may as well be shadowed by playfulness. (...)
Like fellow super-8 filmmaker Derek Jarman, an important figure for Berliners working in super-8, Brynntrup’s films became more self-consciously gay or queer towards the end of ‘80s, as the AIDS epidemic led to an increased politicization of gay cultural production. In this sense, Brynntrup’s Totentänze resonate with other lyrical aesthetic responses to the epidemic.
(Marc Siegel, "Reflections on Arriving Too Late to Experience Queer West Berlin Film Culture" (excerpt on Michael Brynntrup), In: "(...) West Berlin Film in the ‘80s", b_books verlag, Berlin, 2008)

biografischer Artikel | biographic article

In Brynntrups Werk wimmelt es nur so von Schädeln und Skeletten. Zwischen 1988 und 1993 arbeitete er zum Beispiel an einer visuell beeindruckenden Serie von acht Kurzfilmen, allesamt unter dem Titel Totentänze und durch das wiederkehrende Erscheinen eines Totenschädels vereint. In diesen Filmen übernimmt der Schädel unterschiedliche Funktionen – zum Beispiel als Trinkgefäß für ein naives junges Mädchen (Totentanz 1, BRD 1988) oder als Mörser, in welchem ein hübscher arisch-blonder Junge Gewürze zerreibt (Totentanz 2, BRD 1988). Der Schädel offenbart sich dabei als flexibles, gar provokatives Symbol oder »Nicht-Symbol«, wie Brynntrup konstatiert. [10] Totenköpfe schmücken Brynntrups Filme wie so viele Requisiten in Künstler/innen-Ateliers oder wie als modisches Beiwerk auf den Jackenaufschlägen junger Rebell/innen, doch sie verlieren bei Brynntrup nie ganz ihre Verbindung zum Tod. Seine ästhetische Wiederinbesitznahme dieses aufgeladenen Symbols suggeriert, dass für ihn der Tod sehr wohl von Verspieltheit überschattet sein mag. (...)
Wie bei seinem Kollegen in Sachen Super-8, Derek Jarman, einer wichtigen Figur für die Berliner/innen dieser Szene, wurden Brynntrups Filme gegen Ende der 1980er Jahre, als die AIDS-Epidemie zu einer steigenden Politisierung schwuler kultureller Produktion führte, selbstbewusster schwul oder queer. [13] In diesem Sinne antworten Brynntrups Totentänze auf andere lyrisch-ästhetische Reaktionen auf die Epidemie.
(Marc Siegel, "Zu spät gekommen. Eine Betrachtung über West-Berlins queere Filmkultur" (Auszug zu Michael Brynntrup), In: "(...) Film in West-Berlin der 80er Jahre", b_books verlag, Berlin, 2008)
biografischer Artikel | biographic article

»Dances of Death« were originally improvised performances on altars of churches and cemeteries. In the XVI century they encountered - unprecedented glory due to 'the three Cavaliers of the Apocalypse' (war, starving and plague) a decimated population adopting them as a familiar spectacle. Staged in sarabande, the performance took the form of a verbal exchange- between the characters arranged into hierarchical order: from the pope to the emperor, - the cardinal to the king, the peasant to the child… Each one in turn, dancing with Death, the silent actress and supreme arbitrator. Arranged thus, these representations were the first attempt to show an image in movement, due to their principle of rapid succession. (…)
And death? Is a muse and a partner, inhabiting his pictures as the moon inhabits the sun: uncontrollably attracted, he dances with it and the film is the means to confront face to face, motion and darkness, the ghostly and light, time which conserves and eternity that deploys.
(http://chinese-girl-film.blogspot.com - Bordeaux, September 2010 - Marie Canet)

Les danses macabres étaient à l’origine des performances improvisées sur les scènes des cimetières ou des églises. Au XIV siècle, elles connurent une gloire sans précèdent car « les trois cavaliers de l’Apocalypse » (guerre, famine et peste) décimaient les populations et firent d’elle un spectacle familier. Disposée en sarabande, la performance prenait la forme d’échanges verbaux entre les personnages rangés par ordre hiérarchique : du pape à l’empereur, du cardinal au roi, du paysan à l’enfant… Chacun dansait à son tour avec la mort, actrice silencieuse et arbitre suprême. Disposé de la sorte, le spectacle fut la première tentative de montrer une image en mouvement, du fait de son principe de défilement. (…)
Et la mort dans tout ça? Elle est une muse et une compagne, elle habite ses images comme la lune habite le soleil : irrésistiblement attiré, il danse avec elle et le film est ici le moyen d’additionner, face contre face, le mouvement et l’obscurité, le fantomatique et la lumière, le temps qui conserve et l’éternité qui déploie.
(http://chinese-girl-film.blogspot.com - Bordeaux, September 2010 - Marie Canet)

In vielen seiner Filme spielt Michael Brynntrup die Hauptrolle, oder ist sogar die einzige auftretende Person. Diese Filme stehen radikal im Ich-Bezug, und doch geht es dem Künstler weniger um selbstgefällige Selbstdarstellungen (diese faszinieren ihn eher bei anderen Menschen, zB. auch bei den "Drag Queens"). Vielmehr geht es ihm um eine schonungslose Selbstbefragung: er sucht das Allgemeine in sich selbst, die conditio humana, vielleicht auch die "conditio artifices", die des Künstlers. (…)
Es ist also kein Zufall, wenn sich Michael Brynntrup in einer ganzen Reihe von Filmen auch dem Portrait anderer zuwendet, oder auch deren Maskeraden. (…) Bei seiner Filmserie über den Tod, den 'Totentänzen' ­('Plötzlich und Unerwartet, der Elefant aus Elfenbein'), bei der sich je ein Künstler mit einem Totenschädel inszeniert, werden die einzelnen Filme zu Portraits, – Portraits, die die Maske des Todes tragen. Unter dem Zeichen von Aids eine tragische Symbolik, die Filme stellen sich aber in eine viel ältere Tradition der Totentänze und der Auseinandersetzung mit Krankheit und frühem Tod.
(Programmtext, Directors Lounge, Berlin, Juni 2011 - Klaus W. Eisenlohr)
In many of his films, Michael Brynntrup plays the main protagonist, and sometimes he is the only character seen. These films are radically based on the reflection of the “Self”. However, the artist does not play on self-indulgent or self-complacent mirroring. To him, these kinds of self-projections are more interesting if played out by other people, like in his films with drag queens. On the contrary, it is a practice of self-inquiry, a search for universality, the “conditio humana” or maybe the “conditio artifices”, the conditions of being an artist. (…)
It is thus no coincidence that Michael Brynntrup also turns towards the portrait in a number of his films, and towards the masquerades of the people portrayed. (…) In his film series on death, “Totentänze” (Danse Macabre) “Plötzlich und unerwartet, der Elephant aus Elfenbein”, in each part of the series one artist acts in relationship with a skull. Here, the solo performance in each film becomes a portrait that wears the mask of death. Under the sign of AIDS, this bears quite a tragic symbolism; however, these films stand in the much older tradition of the death dance, “danse macabre”, and the topic of disease and early death.
(Program notes, Directors Lounge, Berlin, June 2011 - Klaus W. Eisenlohr)

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Interview | interview
Steff Ulbrich, interview with MB, excerpt on »Dances of Death«, printed in:
BERLIN - Images in Progress, Contemporary Berlin Filmmaking, Buffalo, 1989

Interview | interview
Steff Ulbrich, Interview mit MB, Auszug zu den »Totentänzen 1-8«, translated and printed in: BERLIN - Images in Progress, Contemporary Berlin Filmmaking, Buffalo, 1989
Interview | interview
Mike Hoolboom "Death, Obsession + Cinema (part one)", interview on »Death Dances«,
Independent Eye, N°11, Toronto, Spring 1990